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SCHIEDSRICHTER

er ein deutlich positiveres Bild von Schiedsrichtern nä-

herbringen will.

Um das zu realisieren, will Albayrak in die Junioren- und

Seniorenmannschaften des Vereins gehen und Schulun-

gen zum Umgang mit dem Schiedsrichter abhalten. In

diesem Vorgehen sieht er großes Potenzial: „Je früher

wir mit dem Vorleben von Werten und Verhaltensweisen

anfangen, desto weniger Stress bekommen wir am Ende

in den Seniorenmannschaften.“ Gerade bei den Kindern

und Jugendlichen sei es noch sehr einfach, mit klaren Re-

geln und konsequentem Handeln Werte und Verhaltens-

weisen zu vermitteln.

Dabei nimmt er sowohl die Spieler, Trainer, Zuschauer als

auch die Schiedsrichter in die Pflicht. Natürlich sei der

Schiedsrichter am Ende „immer der Hauptverantwortli-

Spielfluss nicht unterbrochen wird – Mannschaften, die

Fußball spielen wollen, lässt er im Zweifel frei gewäh-

ren. „Du solltest als Schiedsrichter so sein, wie du ihn

dir selber als neutraler Beobachter vorstellst“, nennt der

Schiedsrichterobmann sein persönliches Verständnis

von einem guten Schiedsrichter. Wer ordentlich mit ihm

redet, darf auch mal etwas sagen. „Wer selbstbewusst

und souverän genug ist, hält das aus“, meint Albayrak –

wohlwissend, dass einige seiner Kollegen Probleme da-

mit haben.

Dabei ist Fingerspitzengefühl aus Sicht von Albayrak ele-

mentar. So könnte man mit ausreichend Augenmaß in

kniffligen Situationen dafür sorgen, dass „die Brisanz aus

manchen Spielen herausgenommen wird“. Helfen kann

dabei ein eigenes gutes Verständnis von Fußball. „Wer

selber Fußball gespielt hat, kann knifflige Situationen

besser bewerten“, sieht Albayrak große Vorteile in einer

eigenen sportlichen Betätigung. „Dafür wird ein Schieds-

richter, der erst nach seiner aktiven Karriere anfängt, nie

so hoch pfeifen, wie ein Schiedsrichter, der bereits mit 15

oder 16 Jahren angefangen hat“, sieht er auch Nachteile.

Der erfahrene Schiedsrichter hat noch einen Tipp, wie

man kniffligen Situationen entgegenwirken kann: „Ich

bin häufig bereits etwas mehr als eine Stunde vor dem

Anpfiff am Sportplatz. So kann ich neben den organisato-

rischen Dingen, die ich als Schiedsrichter zu bewältigen

habe, bei den vorherigen Spielen die Atmosphäre des

gastgebenden Vereins aufnehmen und analysieren. Diese

Erfahrungen können dir als Schiedsrichter dabei helfen,

das darauffolgende Spiel ohne größere Komplikationen

zu Ende zu bringen.“

Albayrak hat in seiner Laufbahn große Erfahrung gesam-

melt. Diese Erfahrung will er nun an unseren Verein wei-

tergeben – zum einen an die Jungschiedsrichter, die laut

dem Schiedsrichterobmann die „Zukunft des Vereins“

sein können; zum anderen an die Vereinskollegen, denen